Verein // 30.06.2023

Fehlende Perspektive stoppt den Elan des Trägervereins nicht

Klartext gesprochen wurde einmal mehr auf der Mitgliederversammlung des Vereins zur Förderung des Leistungssports in Münster (VzFdL) am 29. Juni 2023 im „Kristall“-Büroturm der LVM Versicherung. Der Träger des Sportinternats Münster trotzt weiterhin der fehlenden Perspektive, denn eine Landesförderung des notwendigen Neubaus ist nicht in Sicht.

Investiert wird zwangsläufig und selbst in Zeiten der Kostensteigerungen auf breiter Linie gleichwohl, um die Räumlichkeiten im seit 2010 genutzten Trakt des Lettischen Centrums Münster (LCM) bewohnbar zu halten.

Die Vereinsvorsitzende Karin Reismann sagte, dass die anstehenden Sanierungs- und Renovierungsarbeiten wie eine „Instandhaltung als Daueraufgabe“ wirken. Und lobte das Betreuungsteam, jetzt vertreten durch die stellvertretende Internatsleiterin Pia Müller, ob seines Durchhaltevermögens am „alten“ Platz an der Salzmannstraße.

Gute Argumente seit Jahren auf dem Tisch

Dass sich das Internat innerstädtisch der wichtigen Unterstützung sicher sein kann, dokumentierten die Statements von Philipp Hagemann (SPD), dem Vorsitzenden des Sportausschusses des Rates der Stadt Münster, und Jörg Verhoeven, dem neuen Vorsitzenden des Stadtsportbundes. Auch ganz konkret habe der SSB zuletzt geholfen und mit einem Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro die Auswirkungen der erheblichen Steigerung der Verpflegungskosten im Internat abgefedert.

Karin Reismanns Dank galt auch „im Besonderen der Stadt Münster, namentlich unserem Stadtdirektor Thomas Paal, der uns engagiert und trotz aller Haushalts-Realitäten mit der nötigen Zuversicht in den letzten Monaten begleitet hat.“

Seit Jahren argumentiert der VzFdL schlüssig wie nachdrücklich an allen erdenklichen Stellen für einen Internatsneubau, dessen Grundstück auf dem Gelände des ehemaligen DJK Bildungs- und Sportzentrums an der Grevener Straße nahe dem Coburg-Freibad mittels einer fixierten Absichtserklärung zwischen Verein und Stadt zwar gesichert ist. Eine Förderung der Maßnahme durch die NRW-Staatskanzlei in der Größenordnung von bis zu 70 Prozent wird es aber absehbar nicht geben, sagte Karin Reismann: „Diese Absage stellt einen Rückschlag dar und erschwert unsere Arbeit erheblich.“

Renovieren und sanieren

Uwe Peppenhorst, wie Peter Bochnia 2. Vorsitzender des VzFdL, erklärte, dass die Stadt auf dem erwähnten Gelände, auf dem gerade die neue Kletterhalle entsteht, dem Bau einer Beachvolleyballhalle Priorität einräume. Trotz aller Hemmnisse stehe nach wie vor die Zusage der Kletterbar GmbH, als Mitinvestor eines Internatsneubaus auftreten zu wollen. „Das Unternehmen hat sogar einen Bauantrag gestellt und genehmigt bekommen“, erklärte Peppenhorst.

Die vom Sportinternat genutzten Räume des Lettischen Centrums Münster (LCM) an der Salzmannstraße bedürfen in Teilen und dringend der Renovierung und Sanierung – alleine schon, um die Betriebserlaubnis zu garantieren. Die anstehenden „sicherheitsrelevanten Maßnahmen“ (Peppenhorst) bezuschusst die Stadt mit 65.000 Euro und das LCM mit 20.000 Euro. „Der Leistungssportverein wird auch selbst Geld in die Hand nehmen müssen“, sagte Peppenhorst. Und versprach gleichwohl kämpferisch: „Auch wenn wir die nächsten Jahre im LCM bleiben müssen – ich bleibe so lange tätig im Ehrenamt, bis der Neubau steht!“ Bis Mitte 2024 ist der Vorstand gewählt, dessen Arbeit der bestens vernetzte Geschäftsführer Jens Bruckmann auf ein neues Niveau gehoben habe.

Im Altbau zu bleiben, wird zudem teurer. Vermieter LCM verlangt ab Juli monatlich 9.532,90 Euro statt bisher 9.166,25 Euro. Um die Mehrkosten für das laufende Jahr stemmen zu können, erbat der VzFdL eine Erhöhung des kommunalen Zuschusses.

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