Münster braucht ein klares, dauerhaftes und sichtbares Bekenntnis zum Leistungssport. Dieser umfasst das gesamte Spektrum – von der frühzeitigen Talentsichtung über gezielte Nachwuchsförderung bis hin zur Entwicklung von Athletinnen und Athleten auf höchstem nationalem und internationalem Niveau. Leistungssport kann nicht nur ein zentraler Baustein der sportlichen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen sein, sondern auch ein bedeutender Standortfaktor für die Stadt.

Ein starker Leistungssport bringt Münster vielfältige Vorteile: Er steigert die nationale und internationale Sichtbarkeit der Stadt, stärkt ihr Image als sportfreundliche, zukunftsorientierte und lebenswerte Kommune und wirkt als positiver Marketingfaktor weit über die Region hinaus. Gleichzeitig profitiert die Stadt von einer erhöhten medialen Präsenz, der Ausrichtung von Sportveranstaltungen sowie einer engeren Verzahnung von Sport, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft. Leistungssport schafft Identifikation und Gemeinschaft, ist Motor für ehrenamtliches Engagement und Vereinsleben.

Das Sportinternat Münster ist ein elementarer Bestandteil der Sportlandschaft in Münster und unverzichtbar für die erfolgreiche Nachwuchsförderung. Es bildet die Grundlage für den Bundesstützpunkt Volleyball sowie zahlreiche weitere Landesstützpunkte verschiedener Sportarten.

Um diese wichtige Funktion auch in Zukunft erfüllen zu können, muss das Sportinternat Münster weiterhin gezielt gefördert werden. Eine langfristige Sicherstellung des Betriebs ist dabei nur in enger Partnerschaft mit der Stadt Münster, dem Trägerverein und der lokalen Wirtschaft möglich. Die Stadt Münster muss sich dabei weiterhin als verlässlicher Partner und finanzieller Förderer einbringen.

Besonders dringlich ist die Unterstützung eines notwendigen Neubaus des Internats. Planung, Bau und Ausstattung müssen mit klarer städtischer Unterstützung umgesetzt werden. Parallel dazu regen wir eine ergebnisoffene Prüfung der Frage an, ob die Stadt Münster künftig die Trägerschaft des Sportinternats übernehmen kann – für eine stabile und zukunftssichere Perspektive des Leistungssports in Münster. Alternativ erwarten wir eine städtische Bestandsgarantie, die sicherstellt, dass bei einer langfristigen finanziellen Unterdeckung (bspw. durch Wegfall von Wirtschaftspartnern) der Internatsbetrieb so lange durch städtische Mittel gesichert wird, bis alle zu diesem Zeitpunkt im Internat lebenden Sportlerinnen und Sportler einen qualifizierten Schulabschuss erlangt haben.

Die Vielzahl an Leistungsstützpunkten in Münster spiegelt die engagierte und verlässliche Nachwuchsarbeit unserer lokalen Sportvereine wieder. Diese gewachsene Struktur ist ein Aushängeschild des Münsteraner Sports – und muss als solche erhalten und weiter gestärkt werden.
Wir erwarten deshalb, dass die Bedürfnisse des Leistungssports bei der Sportstättenentwicklung, bei allen Planungen sowie bei Modernisierungsmaßnahmen konsequent berücksichtigt werden. um tragfähige und zukunftsorientierte Lösungen zu schaffen. Eine frühzeitige und verbindliche Einbindung der betroffenen Vereine und Fachverbände ist dabei unerlässlich.

Die Stadt Münster soll sich neben der allgemeinen Förderung des Sports aktiv für den Erhalt und den Ausbau bestehender Leistungsstützpunkte einsetzen. Sie trägt eine zentrale Verantwortung dafür, die Rahmenbedingungen für leistungsorientierten Nachwuchssport zu sichern und weiterzuentwickeln. Vereine mit entsprechendem Potential sollen zudem gezielt ermutigt und dabei unterstützt werden, neue Stützpunkte in Münster zu etablieren. Dies umfasst insbesondere infrastrukturelle Förderung, entsprechende Berücksichtigung bei der Vergabe von Sportstätten und finanzielle Anreize, um Münster langfristig als starken Standort im Leistungssport weiter zu profilieren.

Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, Vereinen und Verbänden kann Münster auch in Zukunft ein leistungsstarker und attraktiver Standort für den Nachwuchs- und Spitzensport bleiben.

Münster ist mit sportlichen Talenten gesegnet – in vielen Sportarten und über alle Altersklassen hinweg. Es gilt, diese Potenziale frühzeitig zu erkennen, systematisch zu fördern und den jungen Menschen bestmögliche Entwicklungschancen zu bieten. Ziel muss es sein, Talente nicht nur auf ihrem sportlichen Weg zu begleiten, sondern sie auch langfristig an den Standort Münster zu binden – mit Perspektiven in Schule, Ausbildung, Studium und Beruf.

Ein nachhaltiger Leistungssportstandort ist auch ein Gewinn für die Stadtentwicklung: Er stärkt Münster als Bildungs- und Universitätsstadt, als attraktiven Wohn- und Arbeitsort sowie als Zentrum sportlicher Exzellenz in NRW. Die Verbindung aus Sportinternat, der NRW-Sportschule Pascalgymnasium, dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium als Partnerschule des Leistungssports und der Universität Münster als Partnerhochschule des Spitzensports schafft optimale Bedingungen für eine durchgängige und durchlässige Duale Karriere im Leistungssport. Diese Struktur ist ein Alleinstellungsmerkmal, das Münster gegenüber anderen Städten klar positioniert – sportlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich.

Wir laden daher die Stadt Münster und die Lokalpolitik ein, sich gemeinsam mit dem Verein zur Förderung des Leistungssports noch stärker für die Rahmenbedingungen dieser Dualen Karriere einzusetzen. Ziel muss es sein, dieses Modell nicht nur weiter auszubauen, sondern auch sichtbarer im Stadtbild, in der Sportlandschaft und insbesondere in der lokalen Wirtschaft zu verankern. Junge Talente sollen erkennen: Münster ist ein Ort, an dem Leistungssport und Bildung auf höchstem Niveau miteinander vereinbar sind.

Für den Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster e.V. steht außer Frage, dass eine Ausrichtung der Olympischen Spiele in Deutschland, insbesondere im eigenen Bundesland, eine einmalige herausragende Chance für den Sport und auch das außersportliche, gesellschaftliche Miteinander darstellt. So stehen die Olympischen Spiele nicht nur für Spitzensport in den Stadien und Wettkampfstätten sondern auch, trotz aller bestehender und in Teilen berechtigter Kritik am IOC und der Olympischen Bewegung, für internationalen Jugend- und Kulturaustausch, Respekt, Fair Play und weltoffenen und friedvollen Umgang mit- und untereinander. Das alles sind Eigenschaften und Attribute, die auf unsere Stadt Münster zutreffen, wie auf kaum eine andere Kommune in Nordrhein-Westfalen. Und mit etwas Glück haben wir auch eines unserer derzeitigen oder künftigen jungen Talente als Olympia-Teilnehmer dabei.

Daher ist für uns nur folgerichtig, dass sich die Stadt Münster gemeinsam mit dem organsierten Sport und ihren sportbegeisterten Bürgern unterstützend aber auch aktiv als potentieller Teilausrichter einzelner Wettbewerbe in eine kommende Bewerbungsphase des Landes NRW einbringt. Denn eine Bewerbung der Region Rhein-Ruhr bringt mitunter auch Risiken für den Sportstandort Münster mit sich, sofern Münster als Oberzentrum Westfalens im Rahmen eines Bewerbungsprozesses und einer möglichen späteren Ausrichtung der Olympischen Spiele nicht partizipiert.

So ist davon auszugehen, dass über Jahre hinweg Fördermittel von Land, Bund und DOSB ohne entsprechende Kompensation vermehrt in die Sportstätten und Infrastruktur der berücksichtigten Kommunen fließen werden. Ebenso wird der Fokus der Landesfachverbände und nationalen Spitzenverbände auf der Region Rhein-Ruhr hinsichtlich der Ausrichtung von Meisterschaften und Aufwertung von Landes- und Bundestützpunkten liegen.

Um dem entgegen zu wirken und den Sportstandort Münster weiterhin zu stärken – aber insbesondere um die gesellschaftlichen, sportlichen und wirtschaftlichen Chancen einer Olympiabewerbung als auch einer möglichen Ausrichtung im Jahr 2040 zu nutzen, gilt es nun, dass Politik, Verwaltung und der organsierte Sport Münsters sich gemeinsam aktiv in die laufenden Prozesse in NRW mit einbringen. Wir als Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster e.V. sind jederzeit bereit, uns partnerschaftlich konzeptionell und organisatorisch auf diesem Weg mit einzubringen.

Die gilt ebenso für eine etwaige Einbindung in das Bewerbungs- und spätere Ausrichtungskonzept der Freien und Hansestadt Hamburg hinsichtlich der sog. „Stand-Alone Disziplinen.“